Ein kurzes Gedicht als Anfang:
Wenn´s
im Internetcafe kein Internet gibt
Und
das Hausinternet sich in Schnecken verliebt
Und
vü passiert, oba olles so gach
Issas
mitm Blogschreiben relativ zaaach
Das
Abrutschen in Mundart sei dem Reimschema geschuldet.
Überhaupt
und sowieso weiß ich inzwischen nicht mehr, was ich, oder besser gesagt, wie
ich was sagen soll. Auf Ukrainisch kein Problem, da kann man alles sagen, weil
Ukrainisch ist Ukrainisch, und je mehr man redet, desto mehr übt man. (Auch
wenn nicht alle alles verstehen, was ich sage…)
Mit
Deutsch bin ich allerdings vollkommen überfordert inzwischen, schwanke
irgendwie zwischen Hochösterreichisch, Philipps polnisch angehauchtem
Wienerisch, meinem Grazerisch und dem hundert Jahre alten Oberösterreichisch
von hier.
Vor
allem wenn Österreicher zu Besuch kommen, ist´s schwer sich für eines zu
entscheiden. Zu den namentlichen Österreichern komme ich gleich…
Das
große Thema der letzten Wochen war der Hilfstransport für Königsfeld, der Ende
April über die Bühne gehen soll und dazu erstmal von der dafür zuständigen
Kommission in Kiew genehmigt werden muss. Besagte Kommission ist aber mal eben
ein paar hundert Hilfstransporte im Rückstand, weil seit einigen Monaten keine
Sitzung mehr stattgefunden hat, und somit ist es wie immer spannend, ob die
Dokumente rechtzeitig da sind… (Sind sie eh, im Endeffekt funktioniert dann
immer alles. Weil wir so viele tolle Leute kennen, die Leute kennen…)
Außerdem
sind wir nach unzähligen bürokratischen Hürden jetzt endlich im Besitz unserer
Visa, was heißt dass wir aus- und auch wieder einreisen dürfen! Schaut voll
offiziell aus, und wenn jemand nicht kyrillisch lesen kann gehen wir doch glatt
als waschechte Ukrainer durch, oder?
(Foto
folgt)
Vor
zwei Wochen war mich ein Teil meiner Familie besuchen, brachte mir eine
Klappbox voll mit Österreichischen Leckereien und nahm die Straßenverhältnisse
leichter als ich gedacht habe. Zur Feier des Tages gab es einen ukrainischen
Abend bei uns, mit vielen ukrainischen Gästen, ukrainischer Life Musik und
natürlich den typisch ukrainischen Ripa na spor! (Kartoffeln am
Tischherd.)
Außerdem
habe ich jetzt ein Fahrrad hier, was mich sehr freut. Und sobald das scheinbar
ewige Eis auf den Straßen geschmolzen ist, wird auch kräftig geradelt!
Denn
noch schneits es ab und zu her und wir haben abends kuschelige -5 Grad.
Doch
das war noch nicht der ganze Besuch! Zurzeit sind einige Kinder/Jugendliche in
Königsfeld, um ihre Freunde von der Sommeraktion zu besuchen. Interkulturelle
Verständigung lebt, und es tut gut zu sehen, was die Landlerhilfe bewirken
kann.
Allzu
viel „anzuschauen“ im herkömmlichen touristischen Sinne gibt es zwar nicht,
aber wir tun unser Bestes, um ihnen die guten Seiten des Lebens hier nahe zu
bringen.
Währenddessen ist ganz still und heimlich meine "Halbzeit" hier verstrichen, und mittlerweile bin ich schon 7 Monate hier. Wahnsinn! Die Zeit vergeht echt schnell...
Und
deshalb (weshalb?) gibt’s jetzt erst mal eine Woche Ferien in Österreich. Frohe Ostern!