Freitag, 27. Juli 2012

Es wird ernst

Der Vertrag ist unterschrieben, der Visaantrag abgeschickt. Ich hab meinen Abreisetermin: Am 5. September gehts los! Jetzt heißt´s Ukrainisch lernen und den letzten Monat in Österreich genießen. Zum Einstimmen gibts erstmal keine weiteren Fotos der Gegend, sondern ein Lied - in Aufbruchstimmung, könnte man sagen.

http://www.youtube.com/watch?v=jhLydqP6XwA

Donnerstag, 19. Juli 2012

Brücken




Mein Kurzbesuch in Königsfeld war, wenn auch wirklich sehr kurz, lang genug, um einiges über die Ukraine zu erfahren. Die Busfahrt dauerte 22 Stunden, etliche Pausen und 2 Stunden Grenzwartezeiten inklusive. Von Ungarn, das man dabei zur Gänze durchfährt, haben wir nicht viel mitbekommen, außer dass es heiß war und flach. Aber schon wenige Kilometer nach der ungarisch-ukrainischen Grenze wurden die schönen, absolut EU- konformen Autobahnen von etwas rustikaleren Straßen abgelöst.

Die Landschaft in der äußersten Westukraine besteht aus weiten, leicht hügeligen Ebenen, Grasland, fast Steppe, könnte man sagen. Links und rechts Straßendörfer mit kleinen schmucken Häusern, ab und zu eine Stadt, der man die kommunistische Vergangenheit noch gut ansieht.

Schließlich rücken die Karpaten in die Nähe und man fährt ins Theresiental hinein, in dem Königsfeld liegt. Die Gegend hier erinnert stark an die Steiermark, mit saftig grünen Wäldern, einer üppigen Vegetation und Bergen, die das Tal einrahmen. Der Zustand der Straße, die neben einem Fluss verläuft, ist für mitteleuropäische Maßstäbe unvorstellbar. 30 Zentimeter tiefe Schlaglöcher, teilweise das völlige Fehlen von Asphalt und ungesicherte Erdrutschungen in den Fluss sind verantwortlich dafür, dass man kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit fahren kann.

Das Theresiental ist viele Kilometer lang, aber autotaugliche Brücken auf die andere Seite des Flusses gibt es kaum. Viele halbfertige, ein paar "selbstgebastelte", und Stege, die kaum mehr als ein paar Holzbretter sind. Aber daran stört sich hier niemand.


Dann, endlich, Königsfeld, das auf Ukrainisch "Ust-Tschorna" heißt. Die jetzigen Zivis, Thomas und Severin, haben mich herzlich aufgenommen, mir unser Haus und den Ort gezeigt. Ich habe auch schon Bekanntschaft mit ein paar Dorfbewohnern gemacht, die mein Ukrainisch (6 Sätze zuzeit) auf eine harte Probe gestellt haben. Am Abend sind wir auf eine Anhöhe gefahren und haben Schaschlik gegrillt. Erster Eindruck: Nette Menschen, gutes Essen, schöne Gegend. Hier bleib ich!

Der Anfang

Auslandszivildienst. Die Idee kam vor gut einem Jahr, als sich meine Schulzeit langsam dem Ende zuneigte. Als ich dann nach Stellen zu suchen begann, wusste ich nicht, was ich wollte: London, Rom, Paris, Barcelona? Alles tolle Städte, aber im Großen und Ganzen verläuft das Leben dort gleich wie in Österreich. Ich wollte eine andere Kultur kennenlernen, ein bisschen "Abenteuer" erleben. Von der Möglichkeit, in die Ukraine zu gehen, erfuhr ich durch Zufall, aber beim Lesen der Stellenbeschreibung wusste ich, DAS ist mein Zivildienst.

Bewerbung schreiben, Vorstellungsgespräch bei der Landlerhilfe in Linz, Treffen mit meinem Zivi Kollegen Philipp, Anfang Juli dann eine Reise nach Königsfeld, in "mein" zukünftiges Dorf. Am 26. Juli wird der Vertrag unterschrieben, und vorraussichtlich Anfang September gehts los!
12 Monate im Ausland. Bin gespannt was sie bringen!